Die Wahl der richtigen E-Commerce-Plattform ist entscheidend für den Erfolg deines Online-Shops. Wenn du dich für Shopware interessierst, hast du wahrscheinlich von den beiden aktuellen Hauptversionen gehört: Shopware 5 und Shopware 6. Doch welche dieser Versionen ist die richtige Wahl für dein Geschäft? In diesem Beitrag vergleichen wir die wichtigsten Unterschiede zwischen den Versionen und geben dir einen klaren Überblick, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Wir schauen uns sowohl technische als auch funktionale Aspekte an und klären, welche Version besser für deine Geschäftsanforderungen geeignet ist.
Shopware 5 vs Shopware 6 – Ein Überblick Bevor wir in die Details gehen, lohnt es sich, die wesentlichen Unterschiede zwischen Shopware 5 und Shopware 6 auf den Punkt zu bringen. Shopware 5 wurde 2015 eingeführt und ist eine ausgereifte, stabile E-Commerce-Plattform, die über Jahre hinweg weiterentwickelt wurde. Auf der anderen Seite steht Shopware 6, das 2019 als neueste Version von Shopware veröffentlicht wurde. Es baut auf einer modernen Architektur auf, die Unternehmen eine höhere Flexibilität und Skalierbarkeit ermöglicht.
Während Shopware 5 eine solide Basis für traditionelle Online-Shops bietet, bringt Shopware 6 neue Features und eine zukunftssichere Architektur mit sich. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass jeder sofort auf die neue Version wechseln sollte.
Technische Unterschiede
a.Technologie-Stack
Der wohl größte Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt im Technologie-Stack. Shopware 5 basiert auf einem älteren Framework, das noch auf Technologien wie Symfony 2 und ExtJS setzt. Dies bedeutet, dass es eine monolithische Struktur hat, bei der verschiedene Komponenten fest miteinander verbunden sind. Für viele Unternehmen war diese Architektur viele Jahre lang optimal, doch sie kann bei stark wachsenden Unternehmen oder solchen mit spezifischen Anpassungsanforderungen an ihre Grenzen stoßen.
Shopware 6 hingegen wurde von Grund auf neu entwickelt und basiert auf Symfony 4 und Vue.js, was eine moderne und modulare Architektur schafft. Das macht Shopware 6 agiler und leichter anpassbar. Die Trennung von Frontend und Backend ermöglicht es Entwicklern, flexibler zu arbeiten und verschiedene Komponenten unabhängig voneinander zu aktualisieren oder anzupassen. Dies ist ein klarer Vorteil, wenn du einen hochgradig individualisierten Shop betreiben möchtest.
b.API-First-Ansatz
Shopware 6 verfolgt einen sogenannten API-First-Ansatz, der es ermöglicht, nahtlos verschiedene Systeme wie ERP- oder CRM-Systeme zu integrieren. Das bedeutet, dass alle Funktionen über APIs angesprochen werden können, was es einfacher macht, Drittanbieter-Anwendungen anzubinden und den Shop auf verschiedenen Geräten und Plattformen verfügbar zu machen. Shopware 5 bietet zwar auch API-Funktionen, jedoch ist die Flexibilität und der Umfang hier begrenzter als bei Shopware 6.
c.Datenbankstruktur
In Shopware 5 werden die Daten in einer relationalen Datenbank gespeichert, was für viele Shop-Anwendungen gut funktioniert. Shopware 6 nutzt jedoch ein flexibleres Entity-System, das es ermöglicht, verschiedene Datentypen unabhängig voneinander zu speichern. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn es darum geht, unterschiedliche Datenquellen zu integrieren und diese für spezielle Anwendungen zu nutzen.
Funktionen und Flexibilität
a.Benutzerfreundlichkeit
In puncto Benutzerfreundlichkeit hat Shopware 6 gegenüber Shopware 5 klar die Nase vorn. Das Backend wurde komplett überarbeitet und bietet eine deutlich modernere und intuitivere Benutzeroberfläche. Besonders für Einsteiger, die wenig Erfahrung mit E-Commerce-Plattformen haben, ist dies ein großer Vorteil.
Shopware 5 hat dagegen eine steilere Lernkurve, was gerade bei der Einführung neuer Mitarbeiter zu einer Herausforderung werden kann. Viele Nutzer von Shopware 5 schätzen jedoch die ausgereifte Struktur und die umfassenden Anpassungsmöglichkeiten, die nach wie vor geboten werden.
b.Flexibilität im Produktmanagement
Ein großer Vorteil von Shopware 6 ist die Rule Builder-Funktion, mit der sich komplexe Bedingungen und Regeln für Preisgestaltung, Versandmethoden und Promotions direkt im Backend erstellen lassen. In Shopware 5 musste man solche Logiken häufig über Plug-ins oder individuelle Anpassungen realisieren. Mit Shopware 6 kannst du diese Prozesse hingegen flexibel und ohne externe Hilfe managen.
c.Multi-Channel-Vertrieb
Einer der größten Pluspunkte von Shopware 6 ist der integrierte Multi-Channel-Vertrieb. Mit dieser Funktion kannst du deine Produkte auf verschiedenen Kanälen wie Marktplätzen, Social Media oder anderen Shopsystemen anbieten. Die Verwaltung erfolgt dabei zentral aus einem Shopware-Backend. Zwar gibt es auch in Shopware 5 Möglichkeiten, externe Vertriebskanäle zu integrieren, jedoch sind diese in der Regel umständlicher und weniger nahtlos als in Shopware 6.
d.CMS und Erlebniswelten
Shopware 5 bietet mit dem Einkaufswelten-Tool eine solide Möglichkeit, Inhalte auf der Website zu gestalten. Jedoch hat Shopware in der Version 6 das Konzept der Erlebniswelten deutlich erweitert. Hierbei kannst du dynamische, ansprechende Inhalte mit wenigen Klicks erstellen und das Nutzererlebnis auf deiner Website erheblich verbessern. Dies ist besonders nützlich für Unternehmen, die auf eine starke visuelle Präsentation setzen.
Lizenzmodelle und Kosten Beide
Versionen von Shopware bieten unterschiedliche Lizenzmodelle, die je nach Geschäftsgröße und Anforderungen variieren.
a.Shopware Community Edition
Die Shopware Community Edition ist sowohl für Shopware 5 als auch für Shopware 6 verfügbar und kostenlos nutzbar. Sie bietet die Basisfunktionen, die für den Betrieb eines Online-Shops notwendig sind. Es handelt sich hierbei um eine Open-Source-Version, die es Unternehmen ermöglicht, ohne Lizenzgebühren zu starten. Für viele kleinere Unternehmen oder Start-ups kann dies eine ideale Lösung sein.
b.Shopware Silver Subscription
Für Unternehmen, die zusätzlichen Support und erweiterte Funktionen benötigen, gibt es die Shopware Silver Subscription. Diese bietet regelmäßige Updates, verbesserten Support und zusätzliche Features wie Sicherheitspatches. Die Silver Subscription ist sowohl für Shopware 5 als auch für Shopware 6 verfügbar, wobei die Version 6 hier einen besseren langfristigen Support bietet, da Shopware 5 sich dem Ende seines Lebenszyklus nähert.
Roadmap und Zukunftssicherheit
Ein wesentlicher Faktor bei der Wahl zwischen Shopware 5 und Shopware 6 ist die Frage nach der Zukunftssicherheit. Während Shopware 5 über Jahre hinweg als stabile Lösung im E-Commerce etabliert war, hat Shopware angekündigt, den Shopware 5 Support schrittweise einzustellen. Laut der Roadmap von Shopware wird der Support für Shopware 5 voraussichtlich bis 2024 fortgeführt, bevor er vollständig eingestellt wird.
Shopware 6 hingegen wird kontinuierlich weiterentwickelt und erhält regelmäßig neue Funktionen und Updates. Wenn du also eine langfristige Lösung für dein Geschäft suchst, ist Shopware 6 die zukunftssichere Wahl. Unternehmen, die aktuell noch auf Shopware 5 setzen, sollten sich bereits auf einen Umstieg vorbereiten, da die Unterstützung für Shopware 5 bald auslaufen wird.
Wann ist Shopware 5 die richtige Wahl?
Trotz der Vorteile von Shopware 6 gibt es Situationen, in denen Shopware 5 die bessere Wahl sein könnte. Wenn du bereits ein etabliertes Geschäft mit Shopware 5 betreibst und deine Prozesse auf dieser Version basieren, kann es sinnvoll sein, vorerst bei Shopware 5 zu bleiben. Besonders für Unternehmen, die stark auf individuelle Plug-ins und Erweiterungen angewiesen sind, die nur in Shopware 5 verfügbar sind, könnte ein sofortiger Umstieg auf Shopware 6 zusätzliche Kosten und Anpassungen mit sich bringen.
Zudem ist Shopware 5 nach wie vor eine ausgereifte Plattform, die zuverlässig funktioniert. Wenn deine Anforderungen in den nächsten Jahren nicht drastisch wachsen, kann es sinnvoll sein, den Supportzeitraum bis 2024 auszuschöpfen, bevor du auf die neue Version wechselst.
Wann solltest du auf Shopware 6 umsteigen?
Shopware 6 ist die beste Wahl, wenn du nach einer zukunftssicheren, flexiblen und skalierbaren Lösung suchst. Besonders wenn du planst, deine E-Commerce-Strategie zu erweitern, neue Vertriebskanäle zu nutzen oder den Fokus auf Benutzererlebnisse zu legen, bietet Shopware 6 klare Vorteile. Durch die moderne Technologie, den API-First-Ansatz und die verbesserten CMS-Funktionen kannst du deinen Online-Shop auf ein neues Level heben.
Auch wenn du gerade einen neuen Shop startest, ist Shopware 6 die klare Empfehlung, da du direkt von den neuesten Entwicklungen und der Unterstützung durch Shopware profitieren wirst.
Der Vergleich zwischen Shopware 5 vs. Shopware 6 zeigt, dass beide Versionen ihre Vor- und Nachteile haben. Shopware 5 ist nach wie vor eine stabile und funktionale Plattform, die für viele Unternehmen die richtige Wahl darstellt, insbesondere wenn sie bereits auf dieser Version arbeiten und keine unmittelbaren Pläne zur Erweiterung oder Anpassung haben. Doch langfristig gesehen bietet Shopware 6 klare Vorteile in Bezug auf Zukunftssicherheit, Flexibilität und Performance, insbesondere für wachsende Unternehmen, die ihre E-Commerce-Strategie skalieren möchten.
Wenn du mit einem neuen Online-Shop startest oder bereits die Shopware Community Edition nutzt und erwägst, auf eine andere Version zu wechseln, ist Shopware 6 die bessere Wahl. Hier profitierst du von einer modernen Architektur, die auf zukünftige Entwicklungen ausgelegt ist, und kannst auf die volle Unterstützung und Weiterentwicklung durch Shopware setzen. Auch die Roadmap Shopware zeigt klar auf, dass der Fokus des Unternehmens auf der Weiterentwicklung von Shopware 6 liegt.
Migration von Shopware 5 zu Shopware 6
Falls du bereits Shopware 5 nutzt und den Wechsel zu Shopware 6 planst, stellt sich die Frage, wie eine Migration am besten durchgeführt wird. Der Umstieg von Shopware 5 zu Shopware 6 erfordert eine sorgfältige Planung, da es sich nicht um ein einfaches Update handelt, sondern um eine Migration auf eine völlig neue Plattform.
a. Vorbereitung auf die Migration
Bevor du den Wechsel vornimmst, ist es wichtig, alle individuellen Anpassungen und Plug-ins zu überprüfen, die du in deinem Shop verwendest. Viele dieser Erweiterungen sind möglicherweise nicht direkt in Shopware 6 verfügbar oder müssen angepasst werden. Die Shopware Roadmap gibt hier Hinweise, welche Funktionen und Features in Zukunft integriert werden.
b. Datenmigration
Für die eigentliche Migration deiner Daten – darunter Produkte, Kundeninformationen, Bestellungen und andere Shopdaten – stellt Shopware ein Migrationstool bereit, das diesen Prozess erleichtern soll. Es ist jedoch ratsam, vor der Migration ein umfassendes Backup zu erstellen und in einer Testumgebung zu prüfen, ob alle Daten korrekt übertragen wurden.
c. Anpassung des Designs
Einer der größten Unterschiede zwischen Shopware 5 und Shopware 6 liegt in der Art und Weise, wie das Frontend aufgebaut ist. Falls du ein individuell angepasstes Design nutzt, musst du mit entsprechenden Anpassungen rechnen, da Templates in Shopware 6 nicht direkt aus Shopware 5 übernommen werden können. Die neuen Designmöglichkeiten in Shopware 6, insbesondere das CMS für Erlebniswelten, bieten jedoch mehr Flexibilität und Kreativität bei der Gestaltung deines Shops.
d. Plug-ins und Erweiterungen
Viele Shopware 5 Plug-ins sind in Shopware 6 nicht eins-zu-eins verfügbar oder müssen durch neue Erweiterungen ersetzt werden. Hier ist es wichtig, sich frühzeitig mit den Entwicklern oder der Community in Verbindung zu setzen, um passende Alternativen zu finden.
Shopware 6 – Die Zukunft des E-Commerce
Shopware 6 ist weit mehr als nur ein Upgrade von Shopware 5. Es ist eine komplette Neuentwicklung, die auf die Anforderungen des modernen E-Commerce-Marktes ausgelegt ist. Die Vorteile, die Shopware 6 bietet, gehen weit über technische Neuerungen hinaus. Es geht darum, Unternehmen die Flexibilität zu geben, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen und neue Umsatzquellen zu erschließen.
a. Zukunftssichere Plattform
Da Shopware 6 kontinuierlich weiterentwickelt wird, kannst du sicher sein, dass die Plattform immer auf dem neuesten Stand bleibt. Die regelmäßigen Updates und neuen Funktionen machen es zu einer zukunftssicheren Lösung für wachsende Unternehmen.
b. Modulare Architektur
Die modulare Architektur von Shopware 6 erlaubt es Unternehmen, nur die Funktionen zu nutzen, die sie wirklich benötigen. Dies spart Ressourcen und ermöglicht eine individuell zugeschnittene Shop-Lösung, die mit den Anforderungen des Unternehmens wächst.
c. Internationalisierung
Ein weiterer großer Vorteil von Shopware 6 ist die einfache Handhabung von internationalen Shops. Das System bietet nativ die Möglichkeit, verschiedene Sprachen, Währungen und Steuerregelungen zu integrieren, was besonders für Unternehmen mit internationalen Ambitionen von Vorteil ist.
Fazit: Shopware 5 oder Shopware 6?
Die Wahl zwischen Shopware 5 und Shopware 6 hängt stark von den individuellen Anforderungen deines Unternehmens ab. Shopware 5 ist eine stabile und bewährte Lösung, die sich für Unternehmen eignet, die bereits auf dieser Plattform laufen und keine größeren Anpassungen planen. Für neue Projekte oder Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen möchten, ist Shopware 6 jedoch die bessere Wahl.
Shopware 6 bietet eine moderne Architektur, mehr Flexibilität, eine einfachere Integration von Drittanbieter-Systemen und bessere Möglichkeiten, die Benutzererfahrung zu personalisieren. Wenn du auf der Suche nach einer Plattform bist, die mit deinem Unternehmen mitwächst und dich für die Zukunft des E-Commerce rüstet, solltest du Shopware 6 ernsthaft in Erwägung ziehen.
Wenn du noch auf Shopware 5 setzt, ist es ratsam, sich bereits jetzt auf den Wechsel vorzubereiten, da der Support für Shopware 5 in den kommenden Jahren eingestellt wird. Die Roadmap Shopware zeigt klar auf, dass die Zukunft in Shopware 6 liegt, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Migration notwendig wird.
Unabhängig davon, für welche Version du dich entscheidest – mit Shopware triffst du eine solide Wahl für den Betrieb eines erfolgreichen Online-Shops.